Freitag, 27. August 2010

Santiago de Compostela

An einem sonnigen Dienstag Mittag lassen wir Monte Agro hinter uns. Und im Tal sehen wir... Santiago! Die Türme der Kathedrale sind von weitem zu erkennen. Wir haben es geschafft. Wir sind tatsächlich hier. Wir fliegen regelrecht den Berg hinunter, schleppen uns dann in der Hitze durch die Stadt. Etwa zwei Kilometer vor der Zielgeraden hat man beschlossen mit den Markierungen aufzuhören, sodas wir fast verzweifelten, weil wir nicht wussten wohin. Doch letztendlich erreichen wir die Straße, die zum Goldenen Platz vor der Kathedrale führt, wo sich die Jakobswege treffen.

Die Kathedrale von Santiago

Es ist ein denkwürdiger Moment, den wir mit unseren Mitpilgern teilen, unter der strahlenden, umwerfenden Fassade der Kathedrale. Überall um uns herum ist Wiedersehensfreude zu sehen, Begeisterung, Erleichterung. Und das sind die letzten Momente die wir als Pilger so erleben wie sie sonst niemand erlebt, der diesen Platz betritt. Momente später werden wir überrollt von Touristenfluten, unsere Schmerzen und unser geteiltes Leid verschwindet zwischen als Apostel verkleidete Reisegruppen und Souvenir-Shops. Wir verstehen die Frustration, die viele Pilger beschreiben wenn sie in Santiago ankommen.
Trotzdem, wir halten unseren Pilgergeist aufrecht. In der Schlange vor dem Pilgerbüro treffen wir die portugisiesche Familie, Daniel und das Ehepaar aus Berlin wieder, sowie einige andere von unserer portugisischen Strecke. Wir alle warten - mit vielen anderen Pilgern - darauf, das unsere Strapazen mit der Compostela belohnt werden. Und nach zwei Stunden halten wir sie in Händen. Die Urkunde zur Vergebung unserer Sünden, mit unseren Namen in lateinisch. Da überkommen einen doch die Emotionen. Und die Erschöpfung.
Mit müden Beinen lassen wir das Touristenüberrante Zentrum der Stadt und ziehen uns in eine kleine Straße zurück, wo unser Hotel liegt. Am selben Abend noch besuchen wir in der Kathedrale die Pilgermesse mit Abendmahl. Selbst hier hört der Strom von Touristen nicht auf. Schade. Der Kommerz hat einen meiner Meinung nach so bedeutsamen Moment für Pilger getrübt.

Am nächsten Morgen begrüßen wir Lilia und Marcus in Santiago. Mit großer Wiedersehensfreude gehen wir zusammen etwas essen, nachdem die beiden ihre Urkunden abgeholt haben. Am Abend stellen wir uns in die schier unendliche Schlange für das Heilige Tor - auch hier mehr Touristen als Pilger - um die berühmte Apostelfigur zu umarmen. Auch das ist ein zutiefst bewegender Moment, besonders da gerade als wir dort oben sind eine weitere Pilgermesse stattfindet und die gewaltige Orgel spielt. Das rührt einen zu Tränen.
Auch unsere irischen Mitpilger haben wir heute wiedergetroffen! Sie kamen am Nachmittag in Santiago an und es gab ein großes, fröhliches Wiedersehen. So hat sich der Kreis geschlossen. Wir haben alle, die wir auf dieser Reise lieb gewonnen hatten, wieder getroffen und so fand unser Weg einen würdigen, schönen Abschluss.

Sonnenuntergang


On a sunny tuesday afternoon, we cross Monte Agro. And in the valley below we see... Santiago! The towers of the cathedral can be seen from far. We're here, we made it! We almost fly down the mountain and then downright crawl the last kilometers through the city. About 2km before the finish line, they apparently decided to stop marking the way, to additionally confuse pilgrims. But finally we reach the street that leads up to the western gate of the cathedral and the Golden Square, where the ways meet.
It is a memorable moment that we share with our fellow pilgrims beneath the cathedral, glowing in the sunlight. Everywhere around there is relief, hapiness and tears as pilgrims that have met on the way hug each other to celebrate this moement together. These are the last moments we share as pilgrims in a way no one else can understand when they reach this square. Shortly after, we are run over by hordes of tourists, our pain and and shared suffering from along the way disappear in crowds of tourists dressed up as apostles and in souvenir shops. It feels like we're suddenly not there anymore, we blend right in the wallpaper. We understad the frustration many pilgrims express when they reach Santiago.
Still, we want to keep up the spirit as we join in line in front of the Oficina Peregrino - the pilgrims office - where we will receive the reward for our stresses and strains: The Compostela. Here, we also meet the family from Portugal again, as well as Daniel from Canada and the couple from Berlin. Two hours later, we hold it in hands - the document that declares our forgiven sins, with our names translated into latin and the seal of the cathedral. Emotion and exhaustion take over now. With hurting feet we leave the crowded city center and find our cozy hotel.
Later that day we visit the pilgrims mass. Even here, there are still tourists everywhere in the cathedral and in my opinion ruin this solemn moment for the pilgrims. It's a pity.

The next day, we welcome Lilia and Marcus in Santiago. In the evening, while they are in the mass, we wait in line t enter the cathedral through the Holy Portal - which is only open in the Holy Year - to hug the famous golden apostle figure, as it is tradition for pilgrims. With the organ playing dramatically in the cathedral as we climb up to the figure, it is amoment that moves you to tears.

With our friends Lilia and Marcus (left) and the Irish in Santiago


Also, we have met our irish fellow pilgrims again as they arrived that afternoon! So, we have met all the pilgrims we have grown so fond of through this journey and our way has come to a wonderful end.




The End of the Way - Das Ende des Weges


Time does not exist for you who walks; follow the path to the stars, with the only certainty that each step is taken with illusion, sureness, freedom and, above all, with faith.

Montag, 23. August 2010

Padrón - die letzte Etappe

Es ist die letzte Etappe vor Santiago! Wow, wie die Zeit vergeht. Heute hatten wir einen ganz seltsamen Moment im Café, beim Frühstück. Es liefen Nachrichten über Fluten und Terror und keiner von uns Pilgern hat irgendetwas davon mitbekommen. Wir waren alle völlig überrascht aus unserer friedlichen Welt gerissen worden.  Beim pilgern verschwindet das alles irgendwie und wichtig ist nur noch das ankommen und die eigenen schmerzenden Füsse, oder die schmerzenden Füsse der anderen.
Ein junger Kanadier zum Beispiel, Daniel, hatte sich die Füsse wund gelaufen und ist von uns allen versorgt worden. Es war auch immer jemand da, der mit ihm langsam weiter lief. Mitlerweile ist er wieder fit und hat uns alle überholt, hihi.

Pontevedra schläft noch ..... 


Gestern auf dem Weg von Pontevedra nach Caldas de Reis sind wir gut zehn Kilometer mit Dominic und Rosa gerannt. Die beiden sind wirklich unglaublich schnell. Wir waren hinterher völlig platt und sind regelrecht in die Betten gefallen. Landschaftlich waren die letzten Tage toll. Völlig anders als das trockene, brennende Portugal sind die Wälder hier satt grün.


Und heute haben wir tatsächlich das letzte noch unbenutzte Kleidungsstück gebraucht: Unser knallgelbes Regencape! Denn den besseren Teil der 18 Kilometer dieser Etappe regnete es aus Eimern! Man sah lauter Pilger in bunten Capes - eine Gruppe hatte nur Müllüten über ihre Rucksäcke gestülpt.
Mitlerweile sind wir eine bunte, internationale Pilgergruppe, sie sich immer wieder so zusammen findet. Daniel der Kanadier, Gabriel der korenaische Priester, Gabriele und Kiara aus Italien, ein Paar aus Berlin, ein Holländer, eine Familie aus Portugal und eine Gruppe Spanierinnen, sowie ein paar polnische Mitpilger. Und natürlich Dominic und Rosa. Marcus und Lilia haben es etwas langsam angegangen und uns heute geschrieben das sie jetzt in Caldas de Reis angekommen sind. Wahrscheinlich treffen sie dort auch die Iren wieder.


38 müde Pilger in einem Raum


Gestern Nacht waren wir in einer Pilgerherberge mit 38 Pilgern in einem Zimmer. Und wir waren alle so müde, es wurde nicht mal geschnarcht. Es war eine komplett ruhige Nacht, fast schon unheimlich.
Morgen ist der grosse Tag und wir werden in Santiago ankommen. Man merkt schon wie langsam bei allen die Vorfreude durchbricht. Wir sind inzwischen ganz zuversichtlich das wir die 23 km von Padrón bis Santiago an einem Tag schaffen können. Dann bleibt uns der komplette Mittwoch, um die Kathedrale zu besichtigen und die Pilgermesse zu besuchen. Und damit unseren Weg abzuschliessen.



It's our last stop before Santiago! Time really rushes by! Today we had a really strange moment at berakfast, where all pilgrims watched TV and saw news about floods and terrorism, none of us had known about any of it. We had all been completely absorbed in our peacefull world along the way. All that was important to us was walking and our blisters. Or, as a matter of fact, the blisters of other pilgrims as well. For example Daniel from Canada, who had about seven huge blisters on his feet. All of us fellow pilgrims helped him treat them, supported him and some even walked slow with him all the time. By now, he's all better and today walked faster than all the rest of us :)
Yesterday on the way from Pontevedra to Caldas De Reis, we RAN about ten kilometers together with Dominic and Rosa. Those two are just unbelieveable! WE were totally exhausted afterwards and fell into our beds, sleeping through ten hours straight.
The landscape is very different from what we were used to in Portugal. Dry forests and fires have been replaced by deep green and moist, almost like rainforest. And today, we actually had to use the last piece of equipment left in our backpacks: Our bright yellow rain capes! The better part of todays 18km was very, very rainy and you saw all pilgrims putting on their colourful capes - some only had waste bags to cover their backpacks.

Gute Wünsche begleiten uns auf unserem Weg


By now, we are a pretty international group that meets regularly along the way. There's Daniel from Canada, Gabriel the korean priest, Gabriele and Kiara from Italy, a couple from Berlin, a dutchman, a family from Portugal, some quirky spanish women and some polish fellow pilgrims. And of course Dominic and Rosa. Marcus and Lilia slowed down in thelast few days and texted us today that they are in Caldas de Reis now. Probably they will meet the Irish again there.

Yesterday, we all stayed at a pilgrims hostel with 38 people sleeping in one room. But everyone was so tired there wasn't even snoring! It was almost spooky.
Tomorrow is the big day, we arrive in Santiago! Already now you can tell people get very excited for the end of their walk. We are very confident that we can make th 23 km in one day, so we have the entire wednesday to visit the cathedral in Santiago and attend the pilgrim ceremony there. This will be a memorable end to our way.

Samstag, 21. August 2010

Pontevedra

Wir werden besser!! Heute haben wir 18 km in nur 6 Stunden zurück gelegt. Es war eine wunderschöne Strecke mit viel Wald, Berg und sogar Blick auf die Bucht von Vigo. Viel schöner und grüner als die letzten Tage.


99 km noch


Vorgestern auf dem Weg nach Porriño gab es wieder was zu sehen! Wir liefen nichts böses ahnend durch den Wald als plötzlich ein junger Spanier die Hosen runterliess! Ja, ein Exhibitionist! Mit der Kamera verscheuchten wir ihn schnell, ich habe ihn nur noch wegrennend erwischt.Sonst verlief der Tag recht unspektakulär.
Gesterm liefen wir nach Redondela und wohnten in einer Festung aus dem 16. Jahrhundert. Sehr cool! Haben unsere Einstellung zu Herbergen komplett geändert - bisher waren sie alle einwandfrei.


Herberge in Redondela


Heute haben wir Lilia und Marcus unterwegs irgendwie verloren. Erst waren sie vor uns, dann aber kamen sie eine Stunde nach uns erst an! Dafúr haben wir mit Gabriele und Kiara aus Italien Rast gemacht, die beide auch super lieb sind.
Kaum zu glauben wie die Kilometer verfliegen! Es sind noch knapp 70 km bis Santiago! Langsam füllt sich unser Pilgerausweis. Morgen geht es nach Caldas de Reis. Heute konnten wir sogar eine Waschmaschine benutzen, endlich ist alles mal wieder frisch!
Und so geht die Reise weiter

We're getting better! Today, it only took 6 hours to walk 18 km, with a long break between. It was a lovely walk to Pontevedra, through forests and over few hills.


Blick in die Bucht von Vigo

The day before yesterday we had quite the day, when a young spanish man dropped his pants. Yes,  indeed, an exhibitionist! We chased him away with the camera though, but we bought sticks right away, to beat him if he'd return.

Yesterday we stayed at a hostel in an old fortress in Redondela. Pretty cool! Today, we lost our friends Lilia and Marcus on the way. One minute, they were there, the next they disappeared. They arrived an hour after us in the hostel today. We had a nice break with the italian couple Gabriele and Kiara.
Incredible how time flies. Only about 70 km to Santiago and our credentials are filling up fast! Tomorrow, it's Caldas de Reis, then Padron and then Santiago!
The journey continues...

Mittwoch, 18. August 2010

Valença

Juhuuu!!! Wir haben die spanische Grenze erreicht! Die Hälfte unseres Weges ist schon genommen. Die Strecke nach Ponte De Lima hat uns wieder einmal an unsere Grenzen geführt. Es war ein sehr anstrengendes Stück Weg ohne viel Schatten, in der Hitze fast nicht zu ertragen. Mehr als einmal gab es Tränen der Erschöpfung.
Die letzten beiden Etappen waren nicht so anstrengend wie der Weg nach Ponte De Lima - oder wir werden einfach härter im Nehmen? Von Ponte de Lima aus ging es durch das absolute Hinterland und die Berge, das allerhöchste Stück unseres gesamten Weges mit 450 Höhenmetern! Wir kletterten ziemlich steile Stücke hoch. Das war anstrenged, aber auch sehr befreiend, dann diese Hürden zu nehmen. In Rubaeis rasteten wir mit vielen anderen Pilgern, unter anderem auch unseren irischen Freunden sowie einigen Neuzugängen aus Italien, Spanien und Deutschland.

Folge dem gelben Pfeil


Kurz vor Rubaeis gerieten wir in eine riesige Rauchwolke, wo es wohl gerade unweit zu einem Waldbrand gekommen war. Auch am nächsten Tag, also auf unserer heutigen Etappe nach Valença, kamen wir durch Waldbrandgebiete. Teilweise war die ganze Landschaft um unseren Weg verkohlt - am Vortag hätte man dort vermutlich nicht laufen können. Einiges war so frisch verbrannt, die Asche war noch warm und an manche Stellen stieg noch Rauch auf! Das war ganz schön unheimlich und auch irgendwie sehr ehrfurchtgebietend.
Zwar gingen wir es heute alles in allem entspannter an - machten viele Pausen mit unseren neuen Pilgerfreunden Markus und Lilia. Trotzdem waren wir total platt als wir ankamen. Es war schwülheiss und stickig und auf den letzten vier Kilometern taten uns wie immer die Beine höllisch weh. Dann waren wir um zwei bei der Herberge - die erst um 4 aufmachte!! Oh mann!

Inzwischen haben wir gut gegessen und machen uns dann bald auf den Weg ins Bett. Schliesslich geht es ja morgen wieder auf den Weg. Das Abenteuer geht also weiter und Santiago rückt immer näher!

Waldbrandgebiet hautnah - da sind wir durchgelaufen!


Yeay!!! We reached the border to Spain! Half of our way is behind us. Reaching Ponte De Lima had us in tears more than once since it was very extremly hot with no shadow to find cover from the sun.

The last two days were not as hard for me as the one before Ponte De Lima - or maybe we're just getting tougher? From Ponte De Lima we walked the highest part of our way - 450 meter high in the probably most rural area of Portugal we've been thus far. It was very exhausting but also felt very good to overcome these challenges! In Rubiaes, we rested in a hostel with many other pilgrims - among them the irish group and also some new people from Italy, Spain and some also from Germany. Shortly before the hostel, we came through an area were there was a lot of smoke and ash from fires nearby. And also when we walked to Valença today, we came through some areas where the forests had been burned down completely. In some places, the ashes were still warm! It was quite scary...

Wir sind in Spanien angekommen !!


In total, we walked a lot more relaxed today and had a lot of coffee breaks with our new pilgrim friends Markus and Lilia. Still, we were very exhausted when we reached valença and our feet hurt a lot... when we reached the hostel at about 2pm, we were done for. But they only opened at 4pm!! Oh no!
By now, we've had something to eat and a little wine to celebrate that we've overcome half the way. And tomorrow, we'll rise bright and early again to continue on our way.
The adventure continues and Santiago is getting closer every day!

Sonntag, 15. August 2010

Portela Tamel

Heute ging es uns besser. Wir haben gestern abend in der Herberge eine schoene Zeit mit unseren Mitpilgern verbracht und sind heute, angetrieben von ihnen, superfrueh aufgebrochen. Um 7.00 Uhr waren wir schon - ohne Fruehstueck - auf dem Weg und bis wir endlich einen Kaffee bekamen waren schon 7 km vorbei. Wir haben unsere Strecke fuer heute geschafft owohl uns die Knie ganz furchtbar weh tun und wir mittlerweile auch zwei kraeftige Balsen an den Fuessen haben. Wir sind jetzt in einer ganz neuen Herberge untergekommen und lassen den Tag gemuetlich ausklingen. Morgen liegt eine schlimme Strecke vor uns durch Berge und ohne viele Pausemoeglichkeiten also brauchen wir unsere ganze Kraft.
Die meisten von gestern abend sind wieder hier und ruhen sich mit uns aus. Es war unglaublich heiss heute.
Bis dann , beim naechsten Mal wieder mit Bildern


Today we are feeling better. We had a nice time with our pilgrim friends last night. Sitting together and telling stories. This morning we started very, very early and without breakfast !!! By the time we had a chance for coffee and bread we had already walked 7 km into the day.
We did however manage our distance that we had planned for today even though it was extremly hot after 13.00 h. Our knees are hurting from up and down the hill and we have two big blisters on our feet.
For today we rest at a very new hostel with most pilgrims from last night. Tomorrow we have a long distance ahead of us which will probably use up all our energy.
You will hear from us again, next time with pictures

Samstag, 14. August 2010

Rates- der zweite Tag

Heute gab es tatsaechlich einen Buergersteig!



... Warum machen wir das hier nochmal?

Alles tut weh, es ist heiss, wir sind muede und so lange waren 11 km noch nie. Wir wollten eigentlich etwa 18 km heute gehen aber das haben wir uns ganz schnell anders ueberlegt. Wir sind zu spät gestartet und es ist unglaublich heiß. Heute machen wir garnix mehr!
Auf dem Weg hierher haben wir auch Dominic und Schamscha gesehen, aber sie sind stuermisch in die falsche Richtung gelaufen. Keine Ahnung wohin die unterwegs waren...

Iris vor der Kathedrale in Porto

... Why are we doing this?

Whatever came over us? Everything hurts, it's way too warm , we're tired and 11 km have never seemed sooooooo long. We wanted to do about 18 today, were really enthousiastic when we left Vila Do Conde... but we changed our mind pretty quick. We are not going to do one step more today!
On our way here we also saw Dominic and Schamscha, but they were marching the wrong way. No idea where they are going...

Freitag, 13. August 2010

Ankunft und erster Tag

Deutsch:

Es ist der Abend nach unserer ersten Etappe und wir sind platt und dankbar, das wir noch leben. Gestern sah es wirklich noch nicht nach diesem Kampf aus, den wir heute hinter uns gebracht haben.

Nach unserer Ankunft in Porto gestern morgen stellten wir zuerst fest das die Distanzen auf unserer Karte die Realitaet ganz und garnicht wiederspiegeln. So sind wir erstmal voellig planlos in der Stadt herumgerannt und direkt an der Kathedrrale vorbei geprescht. Aber letztendlich konnten wir uns dann doch unseren Stempel abholen und haben uns auf die Suche nach unserem Hotel gemacht. Das war an sich schon spannend, denn wir fanden es mitten in der Altstadt in einem winzigen Gaesschen. Das Hotel war von einer kleinen, portugisischen Mutti geleitet und wirklich niedlich, sauber und super zentral. Nachdem wir also dort unser Gepaeck abgelegt hatten machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden. In unserem Reisefuehrer gab es ein Restaurant als Empfehlung, das Brazuca, wo wir uns hinsetzten, weil wir richtig kohldampf hatten. Als Vorspiese gab es... naja, Dinger von denen wir nicht genau wussten was es war. Schmeckten wie Kartoffelbrei, Fisch und Algen durch die Fritoese gejagt - ich hege ja den Verdacht das es einfach Reste aus der Kueche waren, die der Kuechenchef ahnungslosen Touristen serviert.
Nach unserem Rundgang durch die Altstadt liessen wir den Abend bei einem Glas Portwein ausklingen, da wir uns ja fuer den naechsten Tag einen echten Gewaltmarsch vorgenommen hatten.

Bummel durch die Altstadt von Porto


schöner Platz für ein Glas Portwein


Ca. 25 km liegen zwischen Porto und unserem Zielort der ersten Etappe, Vilarinho. Noch in Porto begegnen wir den ersten Mitpilgern - einem aelteren Paerchen namens Dominic und (da wir nicht genau wissen wie sie heisst) Schamscha, denn so aehnlich klang ihr Name. Beide waren mit Leichtgepaeck unterwegs nach Giao, wo sie abgeholt und nach Porto zu ihrem Hotel zurueckgebracht werden. Da beide aber so unglaublich schnell unterwegs waren haben Mama und ich uns bald abgeseilt und sind in unserem Tempo weitergegangen. Letztlich waren wir doch ungefaehr gleichzeitig dort, denn wir sahen die beiden zwischendurch wieder und auch, als sie in Giao abgeholt wurden. Etwa nach der Haelfte der Strecke war ich zu erschoepft, um weiter Fotos zu machen. Auf den letzten Kilometern vor Vilarinho erwartete uns der Haertetest. Schmale Landstrasse, links und rechts Mauer, und leicht durchgeknallte Portugisen, die mit 80 Sachen die Strasse entlang bretterten. Ueberholverbot? Wen interessierts! Sitationen wie zwei LKW aneinander vorbei und wir zwei Pilger dazwischen waren an der Tagesordnung. Mehr als einmal bangten wir um unsere Leben und erreichten so unser persoenliches Limit. Zu der koerperlichen Erschoepfung kam jetzt auch noch der Terror und die Angst, ueberfahren zu werden. Als wir endlich Vilarinho erreichten waren wir beide kurz vor dem Traenenausbruch.

Inzwischen sitzen wir, wohlverdient, im Hotel in Vila do Conde. Wir haben zwei Stempel fuer unseren Pass - einen aus Giao und einen aus Vila do Conde - und man hat uns mehrfach auf der Strasse gegruesst und gute Reise gewuenscht. Alles in allem ein ereignisreicher Einstieg in unser Abenteuer, wir sind sehr gespannt wie es weitergeht, aber jetzt gehen wir erstmal essen. Ihr hoert von uns bald wieder.

Gruss, Meagan und Charlotte


English:

It's evening after our first real day on the road and we are exhausted but glad we're still alive. We would have never expected what this day had in store for us.

After our arrival in Porto yesterday morning, we ran around in the city a little confused, not entirely sure where to go. Ultimately however, we found the cathedral and received our very first stamp! Our hotel for the first night was a tiny little place run by an old portuguese woman, it was very clean and basically in the centre of the old city. After we locked our backpacks safe in the room, we went to explore the city and eat something. In the small restaurant Brazuca, we had some rather strange, fried... thingies as an entré. They tatsted like mashed potato, fish and seaweed. I have the theory that it was kitchen leftovers the cook served to innocent tourists for fun! But it actually tasted quite good. We didn't stay out too long, ended the day with a nice glass of port wine and went to bed early.

Innenstadt von Porto



For the first day, we had set our goal of walking 25km from Porto to Vilarinho. During the first meters, we met our first fellow peregrinos - Dominic and his wife, whose name we unfortunately didn't quite get but it sounded something like Schamscha... They were runnign quite fast, so we decided to continue on our own at our own speed. But we met them repeatedly along the road. In Giao - where we received our first stamp in a café - we saw Dominic and Schamscha agein. They were being picked up and taken back to their hotel in Porto. They will continue from Giao tomorrow. We walked on, the last 4 kilometers of this first part. And those were the worst! A tiny road with huge walls on both sides, basically no opportunity to evade cars and the portuguese people drive like hell!!! Literally!! 80 km/h on this road, they don't know about a thing called breaks, obviously. Situations where 2 trucks tried to get past each other and past us peregrinos were the rule and we met our limit on that road. Not only physically exhausted but also under psychological stress and blank fear of being run over, we were close to crying on the last meters.

But we made it! Now we are in Vila do Conde in our hotel, where we received the second stamp of the day. We are hungry, our feet and legs hurt and we are relieved to say that tomorrow we have only planned 11 kilometers. Time to go, you'll hear from us again.

Meagan and Charlotte


P.S.: Tut mir leid wegen moeglicher Fehler, die Tastatur in Portugal ist anders und ich bin platt / Sorry for any written mistakes, the keyboard is different here and I am super tired...

Mittwoch, 11. August 2010

So, praktisch ist alles gepackt, und wir sind starklar. Der "Bär" ist auch angekommen und morgen früh, richtig früh heißt es aufstehen.


unsere Rucksäcke und der UrlauBär !!!!
We are all set, ready to go. Tomorrow morning, bright and early our plane takes off to Porto.

Freitag, 6. August 2010

Wow, die Zeit ist geradezu vorbeigeflogen. Nächste Woche ist es schon soweit und wir fliegen nach Porto.
Wir haben zwar noch nicht gepackt aber so ziemlich alles schon vorbereitet.
Und heute haben wir gehört wir haben noch einen Teilnehmer bei unserer Tour. Der FFH Urlaub-Bär kommt mit. Wie witzig ist das denn. Wir hatten vor einiger Zeit eingeschickt dass wir diese Tour machen wollen und voila, heute kam der Anruf ob der Bär vielleicht mit uns mitkommen kann. Meagan hatte sogar ein kleines Interviem im Radio (aufregend).
Also auf zu den letzten, wirklich allerletzen Vorbereitungen......


Wow, time passed real quick. Next week we will be leaving for Porto.
Of course we are not all packed up yet but we are almost there.
And today we heard that we will have one more participant for our travel. The FFH Holiday-Bear will be coming along. How about that. We had told the guys from the radio station a while ago about our plan and voila, today they called and asked if the bear could come along. Meagan even had a short interview on air (exciting)
So, off we go, getting ready for the last, the absolutely last preparations.....

Donnerstag, 3. Juni 2010

So, so langsam schreiten die Vorbereitungen voran.
Ich habe inzwischen meine Einlagen und auch meine Schuhe. Und ich habe mit regelmäßigem walken angefangen. Direkt hier bei uns hinten raus sind die Felder, die bieten sich an. Meine anfängliche runde die fast 50 Minuten gedauert hat schaffe ich mittlerweile in 35, also muß ich wohl ein wenig dranhängen. Die Strecke muß also irgendwie länger werden. Gestern bin ich zum ersten Mal mit den Einlagen gelaufen und heute tut mein Bein unglaublich weh. Naja, das hat man mir ja schon angedroht. Es ist wohl die Umstellung wenn der Fuß mal wieder in seiner richtigen Position steht tut es wohl erst ein wenig weh. Heute Nacht war ich dreimal wach weil ich einen Krampf hatte. Das ist bei mir extrem ungewöhnlich. Gut das ich noch Zeit habe und jetzt schon mit den Einlagen trainieren kann.
Und was ebenfalls toll ist unsere Pilgerausweise sind gekommen. Sehen schön aus und haben schon den ersten Stempel drin von der Jakobusgesellschaft. Ich bin begeistert.

Donnerstag, 20. Mai 2010

Dieses Jahr ist es soweit. Meagan und ich haben beschlossen wir gehen den Jakobsweg.

Kaum hatten wir das verkündet brach eine Welle von verschiedenen Meinungen über uns herein, besonders darüber was wir alles vorher tun müßten. Bücher lesen, trainieren, uns informieren... Jeder hatte was zu sagen.

Naja unter dem Druck haben wir uns gebeugt und angefangen mit dem Buch "Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling. Also echt, ich hatte danach überhaupt keine Lust mehr den Weg zu gehen. Der Spanische Weg ist lang, mein Urlaub nicht so wirklich. Es würde mitten im Sommer sein, also heiß und entsetzlich voll.
Wir beschlossen, na gut, gehen wir nur ein Stück des Weges aber wir wollten schon ankommen am Ziel. Also haben wir zurückgerechnet was in der uns zur Verfügung stehenden Zeit zu schaffen wäre und das war "natürlich" das schlimmste und vollste Stück von allen. Nein, darauf hatte ich absolut keine Lust.

Zufällig habe ich dann in unserer Tageszeitung von zwei jungen Spaniern gelesen die den Weg von Porto (Portugal) aus gegangen sind und beim lesen wußte ich sofort, das ist es. Das ist genau die Strecke die wir gehen müssen. Lang genug um eine Herausforderung zu sein, nicht so lang das wir es nicht in unseren Ferien schaffen können und angeblich auch für "Pilgeranfänger" zu bewältigen.

Von dieser Entscheidung zum Buchen eines Flugticket war nicht mehr weit. Hinflug von Frankfurt nach Porto und Rückflug um mehr Zeit zu gewinnen von Santiago de Compostela über Barcelona wieder nach Hause. Kurze Rückfrage bei Meagan ob der Plan so auch mit ihr in Ordnung war und fertig war das Gerüst für "den Weg".

So langsam rückt die Zeit nun voran. Einen Reiseführer (von Raimund Joos) hab ich gekauft und erstmal studiert. Ja, diese Strecke war es für mich und ich bin sicher auch für Meagan.
Wanderschuhe hat zumindest sie schon mal, für mich müssen erst noch ein Paar Einlagen angefertigt werden weil ich feststellen mußte dass ich beim Walking (Training muß sein) starke Schmerzen in meinem rechten Fuß habe. Ganz schlechter Anfang. Aber das kriegen wir in Griff, da bin ich sicher. Dafür hab ich schon mal einen Treckingrucksack gekauft. Haha, designed von Frauen für Frauen weil "Zitat Verkäuferin: Frauen irgendwie immer mehr mitnehmen müssen als Männer". Recht hat sie. Der erste Verkäufer meinte 40 Liter Inhalt ist genug. Schock, das sah wirklich klein aus. Die zweite Verkäuferin meinte lieber etwas größer und nicht voll. Macht Sinn, also hab ich jetzt 50 Liter +10 in leuchtendem Orangerot. Wenn er Meagan gefällt wird der zweite auch so ausfallen. Super.
Und heute habe ich für uns beide die Pilgerausweise bestellt. Soll man lieber schon zuhause machen laut dem Reiseführer. Gesagt, getan.
Jetzt müßte ich nur wieder mit dem Walken anfangen. Ein wenig mehr Kondition wäre nicht schlecht.